Suche

Suche

Von Ohrspülung bis Freihusten

Infektionen im Schwimmbad vorbeugen


Rückenansicht eines Jungen, der in ein Schwimmbecken springt.

Ob Freibad oder Hallenbad: Im Schwimmbadwasser kann man sich einige Infektionen einfangen. Doch mit ein paar Regeln lässt sich Bindehautentzündung, Taucherohr und Blasenentzündung recht gut vorbeugen.

Brille tragen und Ohren spülen

Schwimmbadwasser wird mit Chlor desinfiziert und gründlich gefiltert. Leider ist das keine Garantie dafür, dass es keimfrei ist. Denn Badegäste hinterlassen oft so viele Krankheitserreger, dass das Hygienesystem des Schwimmbads überfordert ist.

Besonders häufig nach einem Schwimmbadbesuch sind rote Augen. Meist ist das zugegebene Chlor schuld und die Reizung geht von selbst zurück. Doch man kann sich im Wasser auch mit Viren, Bakterien oder sogar Pilzen anstecken. Dagegen lässt sich vorbeugen, indem man eine Schwimmbrille trägt.

Auch das Ohr ist vom Schwimmbadwasser bedroht. Die Otitis externa, also die Entzündung des äußeren Gehörgangs, ist eine der häufigsten Folgen von Frei- oder Hallenbadbesuchen. Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit den Ohrenschmalz auflöst und so Keime eindringen können. In der Folge kommt es zu Jucken, Schmerzen, Nässen und Anschwellen des Ohrs. Verursacher des Bade- oder Taucherohrs sind Bakterien wie Pseudomonas oder Staphylokokken, manchmal stecken auch Pilze dahinter. Gegen solche Infektionen hilft es, die Ohren nach dem Schwimmen mit Leitungswasser zu spülen und mit einer Fettcreme einzureiben.

Duschen und eincremen

Über Schmierinfektion drohen im Schwimmbad die knötchenförmigen Dellwarzen. Diese „Schwimmbadwarzen“ sind zwar keine echten Warzen, aber ebenso ansteckend und vor allem unter Kinder weit verbreitet. Dahinter steckt das Molluscus-contagiosum-Virus. Nach dem Baden gründlich duschen und eincremen soll gegen die Infektion helfen.

Schwimmbadwasser ist oft mit Darmkeimen belastet, die über Fäkalien der Badegäste ins Wasser gelangen. Wird solches Wasser geschluckt, drohen Magen-Darm-Infektionen mit Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfen. Um Infektionen zu vermeiden, sollte man so wenig Wasser wie möglich schlucken, vor allem in den besonders mit Keimen belasteten wärmeren und weniger tiefen Beckenbereichen.

Wasserlassen und kräftig husten

Frauen fangen sich in Schwimmbädern leicht Scheideninfektionen ein. Das liegt daran, dass der lange Aufenthalt im Wasser manchmal die Balance der gesunden Scheidenflora schädigt. Schwimmen dann Pilze oder Trichomonaden mit, kommt es schnell zu einer Infektion.

Bei Frauen können Bakterien auch gut über die kurze Harnröhre eindringen und eine Blasenentzündung verursachen. Das typische Brennen und vermehrte Wasserlassen beginnt meist knapp einen Tag nach dem Schwimmbadbesuch. Um Infektionen von Scheide und Blase zu vermeiden, gibt es ein paar Tipps:

  • Nasse Badebekleidung sofort wechseln, um Unterkühlung zu vermeiden.
  • Wasserlassen nach dem Schwimmen spült mit dem Urin eingefangene Keime aus der Harnröhre.
  • Mit Husten nach dem Schwimmen gelingt es, Restwasser und begleitende Keime aus der Scheide zu entfernen.

Quelle: medscape

28.08.2024 | Dr. med. Sonja Kempinski ; Bildrechte: mauritius images / Cavan Images / Joseph De Sciose